The Retro Festival 2021

Ronan Keating Live at The Symphony im KKL Luzern 2021

Die Ausgabe von 2021 fand aufgrund der Pandemie nur mit zwei Konzerten von Ronan Keating (am 16. & 17. Oktober 2021) im KKL Luzern statt.


Der Ire Ronan Keating verzückt Luzern
(Bericht aus der Luzerner Zeitung vom 18. Oktober 2021 - Autorin Susanne Holz)

Mit zweimal vollem Saal und begeistertem Publikum starteten die City Light Concerts fulminant in die Saison 2021/22. Und Ronan Keating hat sich verliebt.

Nach zweieinhalb Stunden Konzert am Sonntagabend tobt der Saal. Das Publikum im nahezu ausverkauften Konzertsaal des KKL steht und klatscht. Die Begeisterung ist ehrlich. Der irische Superstar Ronan Keating umarmt den italienischstämmigen Dirigenten Anthony Gabriele. Man könnte sagen, dass sich an den zwei Konzertabenden dieses Oktoberwochenendes, mit dem die City Light Concerts in ihre Saison
2021/22 starteten, eine Liebesbeziehung entwickelt hat: zwischen Ronan Keating und dem City Light Symphony Orchestra.

Bereits nach dem ersten Konzert am Samstag schreibt der 44-jährige Keating, der seine Karriere in den Neunzigern mit der irischen Boygroup Boyzone startete, auf seiner Homepage von «68 unglaublichen Musikern, geführt von Maestro Gabriele» und davon, es kaum erwarten zu können, heute Abend noch mal mit diesem Orchester aufzutreten. Und während des Konzerts am Sonntag wird der schöne Ire nicht müde zu betonen, wie viel er von diesem Orchester lerne – «ob Sie nun wegen des Orchesters oder wegen mir hier sind: diese Musiker sind so super». Obendrauf setzt Ronan Keating noch ein grosses Kompliment an den Konzertsaal: «Wie es in diesem Saal klingt – vielleicht bin ich ja tatsächlich ein Sänger.»

Ein Superstar, der mit Anstand glänzt

Man nimmt es dem Mann, der Ende der Neunziger seine Solokarriere begann, ab, wenn er mit Komplimenten um sich wirft. Als Gast im Publikum am Sonntagabend gelangt man zu zwei eindrücklichen Erkenntnissen: Erstens, Ronan Keating hat eine wirklich starke Stimme, was auch die Dame neben einem sehr begeistert. Als gebürtige Münchnerin ist sie der Ansicht: Wenn schon das Oktoberfest pandemiebedingt ausfällt, dann aber sicher auf dieses Konzert! 

Und zweitens: Der schöne Ire scheint nicht nur oberflächlich schön zu sein, sondern ein grundanständiger Mensch. Man sucht nach lange nach einem Adjektiv, das zum Bild passt, das der Sänger an diesem Abend von sich vermittelt. Und man kommt immer wieder auf den (leider) leicht altmodischen Begriff «anständig» zurück. Es wirkt anständig und aufrichtig, wenn Keating sich beim Orchester bedankt. Wenn er sich beim Publikum für dessen Mut bedankt, wieder ein Konzert zu besuchen. Und wenn er wiederholt von seinen Anfängen mit der Boygroup Boyzone erzählt – und sich auch bei dieser bedankt.

Der Ire gewinnt damit die Herzen des Publikums, mit dem er zuletzt auch noch auf Tuchfühlung geht und den Gästen vor der Bühne per Faustgruss Hallo sagt. Natürlich ist er auch schön, wenn er im hellgrauen Anzug mit weissem T-Shirt und schwarzem Einstecktuch auf die Bühne tritt. Gross, blond, schlank, so kennt man ihn aus den Musikvideos. Live gewinnt der Barde aber an Echtheit und Intensität, und der Zuckerguss ist weniger. Ins Konzert startet Ronan Keating mit «Lovin` Each Day», einem Hit von 2001. Und der macht schon mal ziemlich gute Laune, weil er schnell ist und auf
Rhythmus setzt. Eine gute Wahl, und die ersten begeisterten Rufe aus dem Publikum lassen nicht auf sich warten. Der zweite Song ist langsamer, der Einsatz der Bläser ist weich, und erstmals macht sich bemerkbar, wie gut Sänger und Orchester harmonieren. Und nicht nur Keating, sondern auch das City Light Symphony Orchestra erhält viel Applaus am Sonntagabend. Insbesondere auch die Solisten
Simon Kessler an der Gitarre, Hannes Forster an Piano & Keyboard, Marius Fischer am Schlagzeug und Daniel Gubelmann am Saxofon. Pirmin Zängerle, Geschäftsführer der City Light Concerts, teilt mit, dass «beim Konzertprojekt die komplette Band von uns selber mit Schweizer Musikern zusammengestellt wurde». Ronan Keating sei ohne seine eigene Band angereist. Pirmin Zängerle: «Alles wurde vor Ort erarbeitet. Bei der Lichtshow hat uns Keating freie Hand gelassen.» Zängerle betont: «Wir wollten das Konzert so akustisch wie möglich umsetzen, mit der erstklassigen Akustik des Saals. Umgesetzt hat dies Tonmeister Colin Pink.»

Als Zugabe dreht sich der «Rollercoaster» nochmal

Zwei Konzerte mit rund 3000 Besucherinnen und Besuchern, organisiert von City Light Concerts und dem Hotel Schweizerhof Luzern, im Rahmen des The Retro Festivals. Der Erfolg dieses Wochenendes gründet natürlich auch auf der Popularität des Iren, dem im Konzertsaal Männer wie Frauen im Zuhören ergeben sind, wenn er beispielsweise «In The Ghetto» singt, und gleich darauf bescheiden meint: «Es ist immer ein Risiko, Elvis Presley zu performen.»

Die Performance ist Ronan Keating gut gelungen. Wie auch die Wiedergabe des Cat-Stevens-Songs «Father And Son». Oder das Feiern seiner Hits, mit denen er alle von den Stühlen reisst: «Life Is A Rollercoaster» gibt es gleich zweimal. Vor der Pause und als Zugabe.